Um Pride den ganzen Sommer über zu feiern, haben wir fünf kreative Persönlichkeiten aus fünf Städten eingeladen, ihre Arbeit in fünf unserer Stores zu zeigen.

Lerne Yasha, Djamila, ShayShay, Stella und Hanna kennen und freue dich darauf zu erfahren, wie sie die Welt durch Kunst, Existenz und Stil neu gestalten möchten.

New York

Paris

London

Berlin

Stockholm

Engagement

Yasha Lelonek
Soho Store, New York
20.–27. Juni

Yasha Lelonek ist Direktorin, Schauspielerin und Produzentin in New York. Im Jahr 2021 dokumentierte sie während der Quarantäne ihre Transition und ihr Leben als Transfrau in ihrer Serie „Transition Diaries Vol 1“.

„Ich bin sehr stolz darauf, woher ich komme und wer ich bin. Und ich liebe jeden Teil von mir. Ich möchte, dass das in der Art und Weise, wie ich mich der Welt präsentiere, deutlich wird.“

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Was möchtest du mit deiner Kleidung ausdrücken?
„Kleidung und Accessoires sind wichtig für meine Existenz in meiner Identität als Transfrau. Sie helfen mir, mich wohl zu fühlen und Weiblichkeit auf eine Weise auszudrücken, die mich stärkt. Ich bin sehr stolz darauf, woher ich komme und wer ich bin. Und ich liebe jeden Teil von mir. Ich möchte, dass das in der Art und Weise, wie ich mich der Welt präsentiere, deutlich wird.“

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
„Ich liebe es, mit zeitlosen Stücken zu experimentieren und ihnen mit der Art, wie ich sie style oder womit ich sie kombiniere, einen unorthodoxen Anstrich zu geben. Ich liebe es auch, auf die Zeiten und Mode der Gegenkultur Bezug zu nehmen. Ich liebe Punk. Ich liebe Disco. Ich liebe die Hippie-Bewegung der 70er Jahre und ich liebe auch die moderne queere Ästhetik, die in jüngster Zeit Einzug in die Modelandschaft gehalten hat.“

Was bedeutet Pride für dich?
„Ich glaube, dass meine gesamte Existenz von Pride geprägt ist. Pride ist ein wunderbarer Monat, in dem die LGBTQ+-Personen auf der ganzen Welt sich und ihre Community feiern können. Und das mache ich gerne während Pride, aber ich liebe es auch, das jeden Tag in jedem Monat eines jeden Jahres zu tun. Ich denke, dass jeder Moment und jede Sekunde eine Gelegenheit ist, die Schönheit und die Transzendenz dieses Lebens zu fördern und Zugang dazu zu finden.“

Wie bist du kreativ tätig?
„Ich bin Schauspielerin, aber ich mache auch Filme und bin in der bildenden Kunst und im Modedesign aktiv. Vor Kurzen habe ich mein eigenes Produktionsstudio namens Y-Suite ins Leben gerufen, mit dem ich einen neuen ästhetischen Kanon schaffen möchte, in dem Transsein nicht nur ein Teil sondern der wesentlich Kern von allem ist, was wir tun. Durch mein Studio möchte ich anderen trans Kreativen helfen, ihre eigene Arbeit zu pflegen und auf kreative Ressourcen zuzugreifen, die ihnen normalerweise über größere Produktionsstudios nicht zur Verfügung stehen.“

Was bedeutet Weiblichkeit für dich?
„Weiblichkeit bedeutet so viel. Sie ist stark, weit und unerschütterlich. Sie fühlt sich an wie Trost, aber auch wie eine Herausforderung. Die Weiblichkeit, sowohl in der Art, wie ich sie ausdrücke, als auch wie ich sie in der Gemeinschaft mit anderen weiblichen Menschen erlebt habe, bietet endloses Potenzial für Wachstum und Liebe. Weiblichkeit fühlt sich nach so vielen Möglichkeit an.“

Djamila Imani
Le Marais Store, Paris
20.—27. Juni

Djamila Imani ist eine Multimediakünstlerin aus Paris. Sie bezeichnet sich selbst als Chamäleon und stellt in ihrer Kunst und ihren Gemälden die Vielzahl weiblicher Identitäten dar. Mit ihrer Art sich zu kleiden schafft sie ihre eigenen Definitionen von Kleidung und Stil und kreiert ihre eigene genderfluide Modelandschaft.

„Weiblichkeit bedeutet für mich nicht, eine Frau zu sein oder als Frau geboren zu sein. Als genderfluide Person schätze ich auch meine Weiblichkeit. Diese steht für Stärke, Tapferkeit und ein geschärftes Bewusstsein dafür, wer man ist und was man sagen möchte.“

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Wie drückst du deine Persönlichkeit durch Stil aus?
„Mit meiner Art mich zu kleiden möchte ich zwei Dinge zum Ausdruck bringen. Zunächst einmal, sei du selbst. Sei authentisch. Finde eine Möglichkeit, dich in deiner Kleidung wohl zu fühlen. Zweitens, wähle deine Kleidung unabhängig von deinem Geschlecht. Uns ist egal, ob du als Frau oder Mann oder was auch immer geboren bist. Du kannst damit spielen, denn für mich ist Mode ein Puzzle. Wenn es nicht passt, passt es nicht. Du kannst sein, wer du bist und wer du sein willst. Du bist dein eigener Held, und du kannst deine Geschichte so schreiben, wie du sie schreiben möchtest. Und das ist das Allerbeste.“

Was bedeutet Weiblichkeit für dich?
„Durch die Art und Weise, wie du dich kleidest, kannst du viele Dinge ausdrücken. Ich liebe es, Weiblichkeit und Männlichkeit in meiner Kleidung zu vermischen. Ich fühle mich genderfluide, sehe mich also selbst nicht „vollständig nur als Frau“. Weiblichkeit bedeutet für mich nicht, eine Frau zu sein oder als Frau geboren zu sein. Als genderfluide Person schätze ich auch Weiblichkeit. Weiblichkeit steht für Stärke, Tapferkeit und ein geschärftes Bewusstsein dafür, wer man ist und was man sagen möchte.“

In welcher Beziehung stehst du zu Pride?
„Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich zu Pride ging. Ich habe so viel Liebe zwischen den Menschen gespürt, und es hat mich einfach erstaunt. Ich war damals sehr jung und fühlte sofort: ich möchte ein Teil davon sein. Es gab mir ein gutes Gefühl. Und heute ist die LGBTQAI+-Community sehr wichtig für mich. Sie ist meine Familie.“

Hast du irgendwelche Stiltipps?
„Tu, was dir gefällt, und folge immer deinem Bauchgefühl. Traue dich zu experimentieren und begehe auch einmal einen Mode-Fauxpas, wie wir auf Französisch sagen. Hab keine Angst davor, wegen deinem Modestil Ablehnung zu erfahren. Lebe das Leben durch deine Kleidung. Lebe und bringe deine Identität zum Ausdruck.“

ShayShay Konno
Regent Street Store, London
11.—18. Juli

ShayShay ist Autor, Regisseur und Mitbegründer des pan-asiatischen Kabarett-Kollektivs The Bitten Peach, dessen Mission es ist, die queere asiatische Community durch die Bereitstellung sicherer Räume, die Diversifizierung der Wahrnehmung Asiens und die Aufklärung von Nicht-Asiaten in Rassismusfragen zu stärken und zu unterstützen.

„Was ich trage, ist mir wichtig, seit ich mich als queer geoutet habe. Anstatt zu versuchen mich anzupassen, fing ich an aufzufallen.“

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Erzähle uns etwas über deine kreative Arbeit!
„Seit ich vor acht Jahren nach London gezogen bin, bin ich Teil der queeren Szene, der Theaterszene und der Kabarettszene, in denen meine gesamte Tätigkeit stattfindet. Ich betrachte mich als Geschöpf der Nacht, als kreativer Kurator des Nachtlebens – ich schreibe und führe Regie, ich stehe auf der Bühne, ich betreibe Drag, und wenn du Ideen brauchst, was du abends machen kannst, habe ich dutzende Vorschläge für dich.“

Welche Rolle spielt die queere Community in deinem Leben?
„Ich betrachte die queere LGBTQIA+-Community als mein Leben. In dieser Community habe ich zuerst wiederentdeckt, wer ich war; ich sage wiederentdeckt, weil ich glaube, ich wusste wer ich war, als ich jung war, aber dann sagt einem die Gesellschaft, dass man anders sein muss als man eigentlich ist. Aber in der queeren Community konnte ich mich wieder in mich selbst verlieben. Ich habe tolle Kontakte und Freundschaften aufgebaut und eine neue Familie um mich herum geschaffen.“

Was machst du während Pride?
„Ich feiere Pride normalerweise auf Veranstaltungen für marginalisierte Communitys innerhalb der größeren LGBTQIA+-Community. So wie Trans ist Pride in London ein sehr inspirierender Tag. Man findet mich dort und bei kleineren Pride-Veranstaltungen wie Kabarettshows, die speziell queeren POC-Talenten oder queeren, nicht-binären Talenten eine Bühne bieten möchten.“

Was bedeutet Weiblichkeit für dich?
„Es ist so befreiend, Weiblichkeit als Teil meines Lebensalltags annehmen zu können. Ich halte es manchmal für selbstverständlich, wie viel es bedeutet, sich nicht für seine Weiblichkeit schämen zu müssen, weil ich mich so lange so gefühlt habe. Die Möglichkeit, Weiblichkeit in mein tägliches Leben einzubinden, ist mein Rettungsanker zum Überleben.“

Ist es dir wichtig, dich durch Stil und Kleidung auszudrücken?
„Kleidung war mir schon immer wichtig, seit ich mich als queer geoutet habe. Ich begann, mich so zu kleiden, dass ich mich nicht mehr einfügte, sondern herausstach. Es war mir schon immer ein wichtiges Anliegen, über meine Kleidung zum Ausdruck zu bringen, wer ich bin und wie ich mich fühle. Meine Geschlechtsidentität ist fluide und in Veränderung begriffen. Einerseits bin ich nicht-binär, aber ich sehe mich auch als genderfluide. Es ist komplex und sehr vielschichtig. Und eine der besten Möglichkeiten, wie ich das anderen Menschen zeigen kann, ist durch die Wahl meiner Kleidung.“

Stella Zekri
Kurfürstendamm Store, Berlin
25. Juli – 1. August

Stella Zekri ist eine in Berlin lebende französische DJane und Sängerin, die für ihre genreübergreifenden und breitgefächerten Sets bekannt ist. Als Mitbegründerin des weitläufigen Clubs Body Language engagiert sie sich stark für die Schaffung von queeren Räumen im Berliner Nachtleben. Im Juni veröffentlicht sie ihre Debüt-EP „Détends – toi“.

„Als ich nach Berlin zog und mein Queersein und die queere Community entdeckte, gab es einen Moment, in dem ich zum ersten Mal einen Moment der Freiheit erlebte. Ich fühlte mich frei in meiner Art und Weise mich zu kleiden und auszudrücken.“

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Was machst du während Pride?
„Ich lebe in Berlin, also feiere ich Pride mit einer Party! Dieses Jahr veranstalte ich mit meinem Kollektiv eine Veranstaltung für das Berlin Pride-Wochenende, bei der es um die „Femme“ geht. In einer Welt, in der Männlichkeit sehr präsent ist, liebe ich die „Femme“, die Frau, die Energie. Also veranstalten wir eine „Femme“-Party mit einer reinen „Femme“-Besetzung!“

Welche Musik spielst du?
„Ich bin eine DJane und spiele nur Vinyl-Schallplatten. Deshalb gehe ich gerne in Plattenläden, um nach versteckten Schätzen zu suchen. Außerdem bin ich auch Vokalistin und Sängerin und werde am 17. Juni endlich mein erstes Album veröffentlichen. Die Platte ist stark an Disco angelehnt, mit Einflüssen von ritueller Musik, Boogie im 80er-Jahre-Stil und Zouk.“

Welche Rolle spielt die queere Community in deinem Leben?
„Meine Community, die queere LGBTQIA+-Community, ist mein gesamtes Leben. Sie ist so besonders, denn wenn man einen queeren Raum betritt, spürt man, dass die meisten Menschen dort bereits hart daran arbeiten mussten, sich selbst zu finden und sich selbst kennenzulernen. Wenn man also einen dieser Räume betritt, ist jeder ganz er selbst, und jeder kann sein fabelhaftestes Ich zeigen, wie es ihm gefällt – das ist es, was Queersein für mich bedeutet.“

Ist es dir wichtig, dich durch deinen Stil auszudrücken?
„Ich sehe Mode und Stil als Werkzeuge, um mich selbst auszudrücken und wie ich mich an diesem Tag der Welt nähern möchte. Mein Verhältnis zur Mode wurde auch dadurch geprägt, dass ich groß bin und Plusgröße trage. Daher war es nicht einfach, Kleidung zu finden, die ich mag und in der ich meine Persönlichkeit ausdrücken kann. Als ich nach Berlin zog und mein Queersein und die queere Community entdeckte, gab es einen Moment, in dem ich zum ersten Mal einen Moment der Freiheit erlebte. Ich fühlte mich freier in meiner Art mich zu kleiden und auszudrücken. Heute versuche ich weniger, einer Projektion oder Vorstellung dessen, was die Gesellschaft von mir erwartet, zu gefallen.“

Hanna Kisch
Biblioteksgatan Store, Stockholm
1.–8. August

Hanna Kisch ist eine in Stockholm lebende Kostümdesignerin, Künstlerin und Stylistin. Ihre Kunst und ihr kreativer Ausdruck erkunden die Idee von Weiblichkeit und das Bild von Weiblichkeit als süß, aber gleichzeitig gefährlich, wenn es „zu viel“ wird.

„Die queere Community ist meine Familie, mein Spielplatz, meine Schule und der Ort, an dem ich zu meinen Ansichten gefunden habe. Als junge queere Person eine Gemeinschaft zu haben, ist ein Geschenk; es hat mich geprägt und mir Kraft gegeben.“

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Hast du jemals eine dramatische Stiländerung vollzogen?
„Als ich viel jünger war, stellte mich die Lektüre feministischer Literatur vor die Frage, wie ich mich der Welt präsentieren möchte. Wie kann ich mich in meiner Haut wohl fühlen? Also habe ich mir meinen Kopf rasiert. Dieser neue Look brachte mich dazu, mit meiner Kleidung und meiner Art mich zu bewegen zu experimentieren und ich begann, das Konzept der Weiblichkeit in Frage zu stellen. Diese Erfahrung oder das Experimentieren haben mich mein ganzes Leben lang begleitet und wurden zum Ausgangspunkt für die Arbeit mit Styling und Kostüm in meiner beruflichen Tätigkeit.“

Wie sieht deine kreative Welt aus?
„Meine kreative Welt ist roh, ein bisschen dunkel und gleichzeitig süß. Es ist eine Mischung aus DIY-Ästhetik und Kunsthandwerk. Ich spiele viel mit Weiblichkeit und dem Bild der Weiblichkeit als jugendlich, niedlich oder zuckersüß, aber gleichzeitig gefährlich, wenn es zu viel wird. Und ich liebe High Heels und lange Fingernägel. Ich betrachte sie als Krallen.“

Ist Stil für dich ein Mittel zur Selbstdarstellung?
„Die Art und Weise, wie man sich kleidet, kann sowohl als Schild als auch der Selbstentfaltung und Selbstdarstellung dienen – je nachdem, welchen Raum man betritt und wie man sich an diesem Tag fühlt. Wenn man sich in seiner Haut so wohl wie möglich fühlt, möchte man dies auch mit Kleidung, Make-up oder seinem Stil ausdrücken. Deshalb ist es wichtig, Räume zu haben und zu finden, in denen du wirklich du selbst sein kannst.“

Welche Rolle spielt die queere Community in deinem Leben?
„Die queere Community ist meine Familie, mein Spielplatz, meine Schule und der Ort, an dem ich zu meinen Ansichten gefunden habe. Als junge queere Person eine Gemeinschaft zu haben, ist ein Geschenk; es hat mich geprägt und mir Kraft gegeben.“

„Wir bei & Other Stories glauben, dass uns das Teilen von Geschichten aus verschiedenen Perspektiven hilft, zu wachsen und zu lernen. Wir sind stolz darauf, Pride zusammen mit fünf großartigen Künstlerinnen aus der LGBTQIA+-Community zu feiern, die mit ihren einzigartigen Ausdrucksformen ihre Arbeit mit uns teilen. Wir sind ständig bestrebt, uns als Unternehmen weiterzuentwickeln und unser Engagement in den Bereichen Inklusion und Diversität auszubauen. Wir verfügen über einen umfassenden I&D-Plan und arbeiten das ganze Jahr über mit der Community zusammen, hören zu, lernen und tauschen uns aus, damit sich jeder bei & Other Stories jederzeit sicher und willkommen fühlt.“

– ROMA BRACEY
Inklusion und Diversität & Other Stories

Für Pride 2022 spenden wir an die UN-Kampagne „Free and Equal“. Mehr darüber findest du auf unfe.org

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